"Grande Kanaltour", an Kanälen entlang zum RHEIN

12. Juni 2013, Mittwoch

Mit dem Zug EUTIN – LÜBECK-LÜNEBURG

Ja das wäre es gewesen … Aber leider wurde aufgrund von Hochwasser die Brücke über die ELBE voll gesperrt und so konnte ich nicht mit dem Fahrrad fahren.

Da ich jedoch unbedingt los wollte, fuhr ich kurzerhand mit dem Zug bis LÜNEBURG und begann meine Tour dort am ELBE-SEITEN-KANAL.

Also noch einmal

12. Juni 2013, Mittwoch

LÜNEBURG ELBE-LÜBECK-KANAL bis Campingplatz 38524 SASSENBURG

Mein treuer Gefährte „Black Jack“ in voller Beladung vor der Abfahrt. Was wird uns wohl so erwarten? Pünktlich in Eutin abgefahren, in Hamburg umgestiegen und pünktlich in Lüneburg angekommen! So kann eine Reise auch mit der DB beginnen. Vom Bahnhof zum Kanal, aber wo ist der denn? Der Elbe-Seiten-Kanal verläuft in der ersten Etage, überquert alle Straße und Flüsse über Brücken. Somit  musste ich mein Rad mit Gepäck erst einmal nach oben bringen, war nicht gerade einfach! Kurze Pause und dann los …
 
Die Wege am Kanal gingen schnell von Asphalt in den grauen Rollsplitt über. Fuhr sich auch ganz gut, aber Taschen, Sandalen, Füße usw. waren in kurzer Zeit von einem grauen Schleier überzogen. Das Material, wie Reifen, Kette usw. musste echt leiden.
 
 
Die nächste Abwechslung war dann die Schleuse Uelzen.

Kurze Zeit später entstand das Landschaftsfoto mit einer “gewissen Anleitung”, sieht aber gut aus, oder?

Der Weg wurde zeitweise schlechter. Unter einer Brücke badeten ein paar Jugendliche im Kanal und sprangen von dieser Brücke. Der erste Campingplatz in Sassenburg/Beversee war nicht so toll. Alles etwas älter. Aber ich war vom ersten Tag auch geschafft und habe schnell und gut geschlafen.

13. Juni 2012, Donnerstag

ELBE-SEITEN-KANAL/MITTELLANDKANAL bis Campingplatz 30823 GARBSEN

Schon kurz vor 7 Uhr bin ich auf dem Weg zum Bäcker in Dannenbüttel. Der Tag muss mit einem guten Frühstück beginnen, dann rollt es besser. Um wieder zum Mittellandkanal zu kommen ging es wieder eine Etage hoch. Es fuhr sich gut und so war ich schon gegen 08:30 Uhr an der Einmündung in den Mittellandkanal, in den  der Elbe-Seitenkanal in einem rechten Winkel einfließt. Da der Elbe-Seitenkanal wegen des Hochwassers in der Elbe gesperrt war, tauchten erst hier die ersten Binnenschiffer auf und es gab so manches “Rennen”, welche eigentlich immer ich mit dem Rad gewann.

Die richtig schlechten Wegstrecken waren glücklicherweise nur kurz, einmal jedoch war der Pfad dann ganz zu Ende.

Der riesige Sandberg wurde nicht bei der Erstellung des Kanals aufgeschüttet, es handelt sich um das Kaliwerk Friedrichshall. Hier wurde ich zwangsweise über den Kanal einer Umleitung folgend geführt, die mir bestimmt  10 – 15 Km an Umweg einbrachte. Da ich mich später auch noch in Hannover verfahren habe, war das ein anstrengender Tag.

Die Schleuse Anderten mit ihren kleinen Türmen war mir schon bei meiner Tour 2010 aufgefallen.

Als Mitglied der Bürgerinitiative “Fahrradfreundliches Eutin” bin ich immer auf der Suche nach Beispielen für den Radverkehr. Hier beim VW-Werk in Hannover fielen mir die sogar überdachten Parkmöglichkeiten für Fahrräder positiv auf. Daran könnten sich so manche Arbeitgeber/Schulen/Behörden bei uns ein Beispiel nehmen.

Mehrfach führte der Weg zurück zum Kanal „bergauf“, ich musste Treppen steigen, um wieder auf meinen Weg am Kanal entlang zu gelangen.

Die letzten Km fuhr ich im leichten Regen. Auf dem Campingplatz „Blauer See“ in Garbsen, ein Platz mit einer guten Ausstattung, konnte ich zwischen einer Wiese weit weg von den Sanitäranlagen oder näher dran direkt am Strand wählen. Ich entschied mich für die kurzen Wege. Als das Wetter dann noch schlechter wurde mit Starkregen  und Wind, hatte ich echte Bedenken, ob die Heringe in dem weichen Sand das Zelt auch halten würden. Aber alles gut gegangen und trotzdem gut geschlafen

14. Juni 2013, Freitag

MITTELLANDKANAL bis Campingplatz 49179 OSTERKAPPELN

Am nächsten Morgen steht das Zelt immer noch und durchgeregnet hat es auch nicht! Aber draußen ist alles nass!
07:15 Uhr vom CP und erst einmal 3 Km zurück zum Bäcker! Eine Stunde später bin ich wieder am Kanal. Diesmal nicht mühsam die Treppe hoch, nein durch fiesen Morast ging es nach oben. Staubiges Rad wurde letzte Nacht vom Regen abgespült, jetzt sah es wieder aus wie Sau! Und überall ist Wasser im Überfluss (im wahrsten Sinne des Wortes!).Selbst die kleinen Bäche führen erheblich mehr Wasser als sonst.

Der Hammer ist die Beschilderung an einigen Brücken über den Kanal. Da steht “Benutzung verboten” und “Fußgänger und Radfahrer frei auf eigene Gefahr”, nur kommt man dort mit dem Rad sowieso nicht herunter. Alles mit Leitplanken dicht gemacht! Schilda lässt grüßen!

Diesmal ist der CP gut, aber keine Getränke und das Restaurant ist außerhalb. Neben der Rezeption ein kleines Blockhaus mit dem Hinweis auf Frühstuck, Kaffee und Kuchen, usw. Die ältere Dame will gerade Feierabend machen und betont dabei, dass sie ja auch schon seit 5 Uhr zum Brötchen backen auf den Beinen ist. “Prima, dann komme ich um  07:00 Uhr zum Frühstück”, freute ich mich. “Nein, geöffnet ist erst ab 8 Uhr!” erklärte sie mir. Aber bei meinem Charme darf ich natürlich schon früher kommen.

Das heute morgen nass eingepackte Zelt schnall aufgebaut und eingeräumt, dann zum Duschen. Weil das Wetter sehr gut ist, entschließe ich mich zur “großen Wäsche”, ich gehe also mit den Klamotten des Tages duschen und hänge sie dann zum Trocknen auf die Leine.

Alles fertig, endlich zum Essen in das Lokal etwa 300 m neben dem Zeltplatz. Einen Bauernsalat und eine Ofenkartoffel mit Zarziki, dazu Paulaner Weizen. Dabei natürlich, wie zwischendurch immer mal wieder, telfonieren mit meinem Engelchen.

Die Wäsche bleibt über Nacht draußen und wird morgen frisch wieder angezogen. Gute Nacht

15. Juni 2013, Samstag

MITTELLANDKANAL/DORTMUND-EMS-KANAL bis Campingplatz 48268 GREVEN

Aufgestanden, gepackt, nur noch das Zelt zum Trocknen stehen gelassen und dann zum Frühstück.
Die nette Dame war in ihrer
Hütte schon zu hören und nach kurzer Zeit bekam ich sehr guten Kaffee und zwei belegte Brötchen serviert. Nach einem weiteren Kaffee packte ich dann das Zelt und verlies gegen 08:00 Uhr den CP.

Es rollte richtig toll, nach zwei Stunden hatte ich schon 35 Km geschafft. Immer am Kanal entlang.
Gegen 12:30 Uhr bog ich auf
dem Dortmund-Ems-Kanal ab, jetzt spürte ich den Gegenwind mehr. Manchmal geht der Versorgungsweg an den Kanälen seltsame Wege, hier führt er unter diesem Krahn durch weichen Kies. Nicht fahrbar mit dem Rad.

An den Kanälen sind wahnsinnig viele Brücken, ein Paradies für Leute wie mein Kumpel, der hat ‘ mal unter Brücken gewohnt. Hier hätte er praktisch eine „Hausnummer“.

Plötzlich war der Weg versperrt. Keine Chance vorbei zu kommen. Und ganz weit hinten bis zur Brücke wollte ich nicht zurückfahren. Also über eine Koppel zu der etwa 300 m entfern verlaufenden Straße. MIST. Hätte man nicht rechtzeitig vor der Sperre warnen können?

Nachmittags, so 15:15 Uhr legte ich noch eine Pause ein. Es rollte ja prima und ich hatte nur noch knapp 12 Km bis zum Marina Hafen mit CP.

 

“Wir sind eigentlich kein CP. Aber den armen Radfahrer nach über 100 Km nehmen wir natürlich auf,” sagte der Hafenmeister und wies mir eine Stelle auf dem Sportplatz neben dem Grillplatz zu. 10 € inclusive duschen. Die Türen waren mit Code gesichert, die Sanitäranlagen neuwertig. War richtig gut. Alles vorbereitet für die Nacht und dann in die zur Marina gehörenden Pizzeria. Oh Mann, was saßen dort für Typen. Großkotzig, die Gesprächsfetzen, die ich mitbekam lagen in einer anderen Welt. “Wenn Herribert 25 000 € braucht, dann gib sie ihm doch, ist schließlich dein Sohn”, war am Tisch links zu hören. Gegenüber war das Gejammer groß, weil das neue Cabrio erst in 4 Wochen geliefert werden kann. Welche Marke habe ich nicht mitbekommen. An einem 4 Personen-Tisch auf der rechten Seite ging es um die 4-wöchige Kreuzfahrt mit der “Queen Elisabeth II”, die ja so toll war. Wo bin ich hier nur gelandet. Meinen “Adria-Salat” habe ich aufgegessen, mein Weizen ausgetrunken und schnell weg hier! Mit Engelchen telefonieren und schlafen, morgen sehr früh weiter …

16. Juni 2013, Sonntag

DORTMUND-EMS-KANAL bis Campingplatz 45731 WALDROP

Da kommt wieder so eine “Geschichte, die das Leben schreibt”. Ich fahre ein Stück vom Kanal weg in Richtung einer größeren Stadt. Ich wusste nicht einmal welche Stadt, aber einen Bäcker und Frühstück sollte es dort doch geben. An einer Brücke steht ein älterer Herr, den frage ich nach einem Bäcker. “Da will ich auch hin, immer mir nach”, sagt er. wir fahren ein paar Straßen und dann sagt er plötzlich:” Jetzt machen wir ‘ mal etwas, was wir eigentlich nicht dürfen”, und dann fuhr er mit  mir im Schlepptau neben einer Treppe den Gehweg hoch, durch einen kleinen Gang und plötzlich standen wir bei einem Bäcker. “Prima”, sagte ich, “sie sind Schutzmann, oder?” Er war erstaunt, dass ich das erraten hatte, denn es stimmte. “Na ja, die Bemerkung war’ s halt, die mich das erkennen lies”. Wir unterhielten uns noch eine Weile. Er gehörte zu einer Dienststelle in Münster, wo sie alles mit dem Fahrrad erledigen, er selbst z. B. die Schulwegsicherung. Der Dienstwagen steht immer nur vor der Tür.

An dem ersten Tisch im Bild rechts oben habe ich dann neben meinem Rad gefrühstückt. Münster selbst ist nicht so toll. Die vielen Fahrräder können auch ein Plage sein, vor manchen Mietshäusern standen einfach zu viele. In Rtg. Kanal fuhr ich dann zunächst das erste Mal auf einer Fahrradstraße, war  ein gutes Gefühl. Glatt geteert und kein Kfz zu sehen, Fahrradfahrer aber an diesem Morgen auch nicht.

Die Straßen waren kurz danach nicht gerade eben und der Weg, den ich dann am Kanal wieder befuhr, war eine Frechheit! Und dann auch noch richtiger Gegenwind, es ging nur langsam voran.

Es gab einige Seitenarme des Dortmund-Ems-Kanals, dann zweigte der Wesel-Datteln-Kanal ab und den Datteln-Hamm-Kanal überquerte ich auf dem weiteren Weg zum CP. Die letzten 2 Stunden kam ich kaum voran. Das lag auch an dieser Veranstaltung am Kanal, einem Drachenbootrennen oder so. Beim DLRG-Boot erkundigte ich mich nach meinem CP.  Keiner kannte ihn! Aber sie schickten mich weiter und so komme ich an einen ehemaligen Bauernhof, der nebenan ein paar Plätze an Dauercamper vergeben hat. Die Anmeldung wollte gerade schließen, als ich auftauchte. Die letzten 3 Bier, leider kein Weizen, konnte ich kaufen, dann war Feierabend. Der Platz ist nur am Wochenende besetzt und sie wollten nach Hause. Irgendwie alles provisorisch und gerade so halb renoviert. Egal, Eigenverpflegung war angesagt, kein Restaurant in der Nähe. Rechtzeitig im Schlafsack nehme ich mir vor früh aufzustehen und abzufahren. Mal sehen ..

17. Juni 2013, Montag

DORTMUND-EMS-KANAL/RHEIN-HERNE-KANAL /teilweise Radweg an der RUHR und am RHEIN bis Campingplatz 40547 DÜSSELDORF

Da der DORTMUND-EMS-Kanal gestern kurz vor dem CP links abgebogen ist, werde ich heute dem RHEIN-HERNE-Kanal bis zum RHEIN folgen.
Schon um 7 Uhr vom Platz, irgendwo etwas zum Frühstücken suchen. In HENRIECHENBURG finde ich einen Bäcker, wie immer 2 belegte Brötchen mit Kaffee und dann für unterwegs noch 2 Käsebrötchen.

 

Um 8 Uhr bin ich wieder auf dem Rad. Der Weg führt mich teilweise an der EMSCHER entlang, ein guter Freizeitweg am Ufer. Durch einige Industrieanlagen mit eigenem Hafen muss ich jedoch immer mal wieder kleinere Umwege fahren.

 

Exakt 13 Uhr bin ich an der Mündung der RUHR in den RHEIN. Natürlich mache ich hier ein paar Bilder mehr. Danach verfahre ich mich in DUISBURG erst einmal kräftig, weil ich nach meiner Nase statt nach meinem GPS-Track fahre. Bestimmt 20 km zusätzlich.

Immer am RHEIN entlang, von KREFELD sehe ich nicht viel. Ist auch nicht gewollt, der Weg ist das Ziel.

Und während der letzten Stunde regnet es auch noch! Der CP  in Düsseldorf-Lörickist eigentlich unmöglich und wird von einem echten Eigenbrötler geführt. Weil es immer noch regnet, baue ich mein Zelt mit ausdrücklicher Erlaubnis unter einem Unterstand auf, einem überdachten Waschplatz oder so. Passt zu diesem CP.Nach dem Duschen ist es trocken und ich verspüre etwas Hunger. Runter vom Platz und links am Rheinufer ein Stück gegangen finde ich ein DLRG-Clubhaus mit Pizzeria. Lecker „frutti di mare“ mit einem Weizen und zurück.Da es jetzt trocken war, zog ich mein Zelt auf ein Stück Rasen nebenan und schlief nach dem Telefonieren wie ein Murmeltier. Und? Von wem habe ich wohl geträumt?

Ach ja, ich bin nicht auf der Autobahn mit meinem Rad unterwegs, der Radweg war unmittelbar daneben.

18. Juni 2013, Dienstag

Immer am RHEIN entlang bis Campingplatz 53424 REMAGEN

Der Platzward schleicht schon früh herum und so kann er mir den kürzesten Weg zu einem Bäcker erklären. Es geht vom RHEIN weg in Rtg. LÖRICK, „da bei den Hochhäusern“, hatte er gesagt. Großer Laden mit viel Auswahl. Aber, na klar! Ich nahm ich wieder 2 belegte Brötchen mit Kaffee und 2 Käsebrötchen zum Mitnehmen.Es rollte fantastisch! Super die Radwege am RHEIN.

Vor KÖLN zwei Häuser mit Figuren, eine nette Werbung.

In KÖLN einen einstündigen Umweg zum Dom, musste sein! Ein paar Bilder und weiter, jedoch blieb ich jetzt auf der rechten Seite in Rtg Quelle gesehen.

Nur 2 :40 Std, bis Bonn und gleich weiter. Der CP liegt etwas abseits des Radweges und ich übersehe natürlich den Hinweis. Als ich es bemerke fahre ich einfach weiter, der nächste CP kommt bestimm. So lande ich in REMAGEN.

Die berühmte Brücke aus dem Kriegsfilm gibt es nicht mehr, nur Ruinen von den ehemaligen Stützpfeilern mit einigen Gedenktafeln versehen

Während auf der rheinabwärts linken Seite noch Reste einer Brücke zu erkennen sind, steht auf der anderen Seite nur noch der Rest am Ufer.

Kurz in das Restaurant und einen leckeren Thunfischsalat vernichtet. Als ich zurückgehe begegnet mir ein Holländer, etwas älter als ich. Er ist ebenfalls mit dem Rad unterwegs, hat sein Zelt jedoch weiter abseits aufgebaut. Kurzer Erfahrungsaustausch, er war sehr redselig, mir war es fast zu viel.

Nachdem ich mit meinem Engel telefoniert habe steht plötzlich der Holländer vor meinem Zelt. Und jetzt ging seine Geschichte wirklich ab. Er muss seine Tour abbrechen, weil er eines seiner Häuser verkaufen will und jetzt hat sich ein Käufer gemeldet.

 Gleich morgen früh wollte er nach KÖLN radeln und den nächsten Zug nach Holland nehmen. Er blickte mich verwirrt an, als ich ihm den Bahnhof in BONN als nächste Abfahrtmöglichkeit nannte, nur 50 Km entfernt.

Einen tollen modernen CP mit Namen „Goldene Meile“ erreiche ich 17:45 Uhr. Anmeldung und ich kann mir einen Platz aussuchen. Schön dicht an den Sanitäranlagen und auch nicht weit von Gasthaus entfernt. Fahrrad abgestellt, Zelt aufgebaut und kurz nach einer Einkaufsmöglichkeit geschaut. Ein Kiosk, ich treffe dort auf eine lustige Runde mit 8 Männern und Frauen. Man kommt ins Gespräch und als ich zu meiner Tour Auskunft gebe, erklären mich alle für verrückt. Beim zweiten Weizen muss ich viele Einzelheiten erzählen. Das nächste Bier lehne ich ab, langsam wird es Zeit für die Dusche!

 

Da jetzt viele Radfahrer angekommen waren, ging ich zum Telefonieren auf die Straße. Der Anschluss war besetzt, dafür klingelte vor mir ein Eiswagen. Es gab Spagetti-Eis! Engelchens Stimme gehört und selig eingeschlafen

19. Juni 2013, Mittwoch

Immer am RHEIN entlang bis Campingplatz 55422 BACHARACH

Der Radweg führte direkt auf der Uferstraße weiter, die Restaurants und Gaststätten hatten zum Glück noch zu, es war ja erst 08:30 Uhr.

Um 07:00 Uhr vom Platz und ein kurzes Stück zurück zum EDEKA, dort zum Bäcker. Den Kaffee bekomme ich gleich, die Brötchenmuss sie erst machen und bringt sie dann heraus. Dabei bekam ich gleich am frühen Morgen einen Gang, denn ich hatte die Türaufgelassen! War schlecht für die Klimaanlage. Na prima!

Dann weiter am RHEIN entlang, der sehr gute Radweg führte meistens am Ufer entlang. Später dann etwas erhöht hinter den Bahnschienen und der Straße.

Später wollte ich die Luft in meinen Reifen prüfen, doch welch ein Schock: Die wollen Geld für die Luft!!! Geht gar nicht, also einfach weiter.

In KOBLENZ zwei Fotos, natürlich am DEUTSCHEN ECK und von der Seilbahn über den RHEIN. Eigentlich sollte die doch abgebaut werden nach der Bundesgartenschau aber wie man sieht war sie noch in Betrieb.

 

Dann kommt der CP Sonnenstrand in BACHARACH, ruhig gelegen neben der Landstraße und der Eisenbahn. Teilweise war die Wiese vom Hochwasser noch mit feuchtem Schlamm bedeckt. Den Platz für mein Zelt durfte ich mir aussuchen und dabei genoss ich schon ´mal ein kaltes alkoholfreies Weizen. Dann Zelt aufgebaut und alles für die Nachtruhe fertig gemacht. Bei den Sanitäranlagen ist am Ufer richtiger Strand und ich gehe im RHEIN baden. Brrrrr, kalt! In Absprache mit Felix gehe ich langsam hinein und verzichte schließlich auf ein Vollbad. Statt dessen gehe ich duschen. Zum Abend dann einen Thunfischsalat und alkoholfreies Weizenbier. Na gut, zum Einschlafen noch ein richtiges. Telefonieren und morgen nach MAINZ. Ich verspreche meinem JACKY noch eine echte Wellnessbehandlung, wenn bis nach Hause alles gut geht. Versprochen! Im Schlafsack schaue ich auf die Strecke. Nur 50 Km, da kann ich schön trödeln und trotzdem schon mittags mein Zelt aufbauen. Dann denke ich an einen ausgiebigen Stadtbummel und die Rückfahrkarte werde ich mir dann auch schon kaufen.            Gute Nacht ..

Jeder Weg vom Ufer weg in eine Ortschaft war sofort mit einem Anstieg verbunden, also blieb ich auf der Uferstraße.

20. Juni 2013, Donnerstag

Immer am RHEIN entlang bis Campingplatz 55246 MAINZ-KOSTHEIM

Was für eine Nacht, Alle 20 Minuten ein Güterzug mit mindestens 50 Anhängern und zwischendurch bekloppte Autofahrer, die ihre Hupen ausprobieren. Bloß weg hier.

Also früh los und erst in TRECHTINGSHAUSEN bekomme ich nach gefühlten 10 Km ein Frühstück. Dazu musste ich den Weg direkt am RHEIN verlassen und steil bergauf in den Ort fahren. Der kleine Bäcker hatte nicht einmal belegte Brötchen, Käsebrötchen auch nicht! Also 2 Rosinenbrötchen und dazu Kaffee und nichts wie weiter.

Jetzt rollt es gut und ich bin schon gegen 11 Uhr in MAINZ. Mist, der Campingplatz, den ich auf einer Insel im RHEIN ausgesucht hatte, ist nicht zu sehen. Einfach unter Wasser! Jetzt reicht es mir und ich fahre zum Bahnhof.

Ein “Quer durchs Land-Ticket” mit Fahrrad, der ausgedruckte Fahrplan besagt, dass ich 12:10 Uhr ab Bahnsteig 4a in Rtg. FRANKFURT/MAIN abfahre. Gerade so geschafft, denn erst um 12:04 Uhr war ich zur Stelle. Und jetzt fing es plötzlich laut an zu Rauschen. Alle Leute schauten sich um und dann bemerkte ich, dass auf das Glasdach über mir ein wahnsinniges Unwetter nieder ging. In Strömen floss das Wasser über das runde Dach. Prima Wolli, alles richtig gemacht. Von diesem Unwetter war vorher nichts zu sehen und auch der Wetterbericht im Radio hatte nichts angesagt. Im Zug war nicht so viel los, dafür konnte ich jetzt aber im Radio hören (wenn es dann mal Empfang hatte), dass ein riesiges Unwetter im Norden herunterging. Die Besucher des “Hurrican-Festivals” wurden aufgefordert in ihren Fahrzeugen zu bleiben und bloß nicht schon ihre Zelte usw. aufzubauen. Es goss fürchterlich.

In FRANKFURT umsteigen in Rtg. KASSEL Hauptbahnhof. Jetzt war der Fahrradwagon voll. Alle redeten miteinander und durcheinander. Nach einer Guten Stunde sprang eine Frau plötzlich auf und sagte:” KASSEL Hauptbahnhof, ich muss hier raus!”. Alle restlichen Radfahrer erschraken, sprangen auf und wir alle sahen zu, dass wir rechtzeitig aus dem Zug kamen. Tolle Wurst! Draußen stand in großen Buchstaben KASSEL-WILHELMSHÖHE, also eine Station zu früh. Es gab ein schallendes Gelächter und die Radfahrer verteilten sich, viele konnten von hier aus mit dem Rad nach Hause fahren. Ich nicht!

Also neuen Fahrplan holen und erst eine Stunde später zum Hbf. nach KASSEL. Über GÖTTINGEN, UELZEN, HAMBURG und LÜBECK sollte ich dann 22:28 Uhr in EUTIN ankommen. Wurde nichts! Auf den Gleisen kurz vor HH-HARBURG waren Personen gesichtet worden. Die Absuche dauerte genau so lange, dass der Anschlusszug in HAMBURG weg war. Eine ganze Stunde Wartezeit. Dafür bekam ich in LÜBECK gleich den Zug nach Eutin und war dann um 00:30 Uhr am Bahnhof und nach rasanter Fahrt 10 Minuten später bei meinem Engel.

Jetzt waren die Strapazen dieser Rückreise schon fast vergessen. Herrlich zu Hause bei meinem Engelchen zu sein! Aber nächstes Jahr, da fahre ich wieder …

Der steile Weg zu meinem Bäcker hinauf und dann gab es nicht einmal belegte Brötchen.

Der Radweg auf der letzen Strecke bestand aus richtig grobem Teer, es rollte nicht so richtig gut, der Rollwiderstand war zu hoch.

21. Juni 2013, Freitag

Wieder zu Hause bei meinem ENGELCHEN

Herrlich geschlafen und jetzt in Ruhe alles nachbereiten! Alles auspacken und halten, was ich versprochen habe. Mein Fahrradmechaniker in seinem Laden in AHRENSBÖK ist jedoch so ausgelastet, dass er mir innerhalb einer Woche nur die Speiche machen kann. Schiebt er mit rein, für die Wellnessbehandlung meines Fahrrades hat er leider keine Zeit.

Na gut, dann mache ich es eben selbst. Ölwechsel in der Rohloff-Nabe und eine zärtliche Vollreinigung, mein JACKY hat es sich verdient.

Und nächstes Jahr? Mir fällt bestimmt eine schöne Tour ein. Die inzwischen reifende Idee wäre es nach der Kanaltour 2013 eine Brückentour 2014 zu fahren. Von TRAVEMÜNDE mit der Fähre nach TRELLEBORG in Schweden. Mit Black Jack nach Norden bis MALMÖ und mit dem Zug über die Brücke nach KOBENHAGEN in Dänemark. Weiter in Richtung Westen und mit dem Bus rüber auf die Insel FÜNEN. Dann mit Jacky rüber auf das Festland. Habe ich jetzt noch Zeit geht es Rtg. Norden und um Dänemark herum, wenn nicht, geht es nach Süden.

Und in 2 Jahren? Da werde ich pensioniert, da werde ich irgend eine ganz verrückte Tour machen! In meinem Hinterkopf reift schon eine Idee (CARDIZ nach Hause?). Mal sehen ..