Mit dem Fahrrad um GIBRALTAR und durch SPANIEN

Hallo,

heute geht es los! Zumindest zum Vorabend-Check-In, damit morgen nicht wieder Stress entsteht. Mir fällt ein Gebirge vom Herzen, wenn mein Gepäck (vermutlich 5 Kg zuviel) und mein Rad abgegeben sind. Morgen dann noch ein gemütliches Frühstück in Hamburg und so etwa 12 Uhr auf dem Flughafen. Eine Stunde später soll der Flieger dann abheben und mein neues Abenteuer beginnt. Bis morgen … Wolfgang

15. Mai 2017, Montag

Das Abenteuer hat begonnen! Und es fing ganz ruhig an. Der Vorabend-Check-In hat ganz ruhig und ohne Aufregung geklappt. Die Damen von CONDOR waren sehr freundlich und ich habe 12 € für 1 Kilo Übergewicht bezahlt, ließ sich nicht ändern. Mit Engelchen und Lieblingstochter dann heute zu einem ausgiebigen Frühstück zu SCHWEINSKE und dann viel zu früh am Flughafen. Zunächst auf die Aussichtsplattform, dann zum großen M und schließlich zum Gate. Pünktlich los und pünktlich da, eben CONDOR, wir sind sehr zufrieden und fliegen mit dieser Linie sehr gern (im November wieder). In JEREZ DE LA FRONTERA wurde mein Fahrrad diesmal mit Polizeischutz hereingeholt, es passte wieder einmal nicht durch die Gepäckschächte. Da die Tür alarmgesichert ist, wurde ein Polizist geholt, der den Einlass bei lautem Sirenengeheul regelte. Der Servicemitarbeiter sagte mir auch zu, dass er sich um meinem Müll kümmert, jedenfalls habe ich das so verstanden! Und ab zur Tankstelle an der Autobahn und für einen Euro konnte ich 5 Minuten Luft benutzen.

Dann los, ca. 15 Km zum Hotel. In JEREZ findet wieder das Reiter- und Kutschenfest statt, in das ich am 4. Mai 2016 auch schon geraten war. Tausende Kutschen, die alle der Meinung waren, dass sie Vorfahrt haben. Der Weg durch die Stadt dauerte länger als die 12 Km vom Flughafen in die Stadt.     Das Hotel habe ich schnell gefunden, das Zimmer ist  sehr klein, etwa 5×2,5 m und ohne ein echtes Fenster. Im Bad konnte ich ein kleines Fenster aufmachen. Die große Klimaanlage an der Innenwand zum Bad gab kein Geräusch von sich. Egal. Engelchen noch Gute Nacht sagen und morgen geht es dann richtig los. Es warten 90 km bis zum ersten Campingplatz BAHIA DE LA PLATA, ich freue mich darauf. Bis dann Wolfgang 

16. Mai 2017, Dienstag

Früh fertig, aber der gut deutsch sprechende Nachtportier fachsimpelt noch mit mir über Fahrräder – welche Reifen, oh, was für eine Schaltung, usw. 7:40 Uhr aber los! Für ein Frühstück ist es in Spanien echt zu früh, alle schlafen noch. Kurz in JEREZ herumgeirrt, dann mit GARMINS Hilfe raus und ins Land. Der Weg biegt kurze Zeit später in einen PARQUE NATURAL ab, d. h., dass der Weg unbefestigt und in diesem Fall auch schlecht wird. Der Wind wird stärker und als ich aus dem Parque komme, sogar zum richtigen Sturm. Gott sei Dank von schräg hinten! Aber nur bis ich merke, dass ich mich verfahren habe. Meine Strecke und die Autobahnen haben auf dem GARMIN dieselbe Farbe, lila, und so bin ich der parallel verlaufenden Autobahn in die falsche Richtung gefolgt. Na ja, etwa 3 Km, wird nicht das letzte Mal sein,dass ich mich verfahre. Erst gegen 11 Uhr sehe ich eine Bodega, also Frühstück. Als ich anhalte bemerke ich ein Paar, welches in den davor befindlichen Laden „Autoservice“ geht. Mein Auto ist nicht hier, also egal. Das Paar kommt wieder heraus und hat Baguette und Wasser im Arm. Dann lieber dorthin.

Es ist ein kleiner Supermarkt und ich kaufe 3 Nektarinen, Wasser, eine kalte Cola. Was esse ich? Vor mir steht ein Mann am Thresen, der bekommt ein Baguette mit Chorizo, aufgeschnitten und die Wurst eingelegt. Prima, möchte ich auch! Ich bezahle für alles 4 €, man glaubt es kaum. Vor der Tür steht ein einzelner Stuhl, auf dem ich in aller Ruhe mein Baguette verspeise, dazu die Cola.  Ich mache also eine echt lange Pause. Hat mir so gut gefallen, dass ich den Laden fotografiert habe. Für mein ENGELCHEN ein Blumenbild! Gegen 17 Uhr auf der freien Küstenstraße weht mich der Sturm einfach von der Straße! Ich lande zum Glück rechts in einem weichen Graben. 2 Autos halten an und helfen mir wieder auf die Straße. Nichts passiert, diesmal echt nichts passiert. Aber es hat keinen Sinn mehr zu fahren,  ich schiebe weiter. So etwa bis 18:30 Uhr wandere ich also weiter. Kurze Fahrt und ich bin gegen 19 Uhr auf dem CP BAHIA DE LA PLATA. Leider ist keiner da und erst nach fast 40 Minuten kommt eine Frau mit einem Porsche Carrera und teilt mir einen Platz zu.    

17. Mai 2017, Mittwoch

Ich gönne es mir auszuschlafen, erst 06:30 Uhr klingelt mein Handy. Eine Stunde später vom Platz und es rollt zunächst sehr gut. Plötzlich versperrt ein Eisentor meinen Weg, eine Alternative ist nicht in Sicht. Ich muss da lang und als zwei Bauarbeiter mit einem Radlader vorbeikommen, frage ich nach diesem Weg. Mir wird klar gemacht, dass ich mit meinem Rad dort entlang fahren darf, einfach am Tor vorbei schieben. Wenn das man so einfach wäre, wie man sieht. Ich schiebe steil bergauf bis zum Faro, aber wo jetzt lang? GARMIN zeigt einen Weg, der eigentlich nichts Gutes verheißen kann, wieder ein PARQUE NATURAL. Einfach nicht fahrbar und sowieso steil bergauf. Unterwegs treffe ich zwei Joggerinnen und einen Mopedfahrer, wo kommen die denn her, hier mitten in der Wildnis? Hier ist nichts! Weiter und es kommt tatsächlich eine Straße. In einem kleinen Dorf kaufe ich ein, 2x Wasser, kalte Cola, und einen Energy-Drink. Später verlasse ich meine GARMIN-Strecke und fahre auf der N-340 weiter. War eine gute Entscheidung, denn endlich mache ich Km. Von den vielleicht 25 Km bis zum Mittag habe ich 20 geschoben, Mist. Ich sehe in einiger Entfernung Kyte-Schirme und erinnere mich an das letzte Jahr. Hier kommt gleich eine Paneteria und dort trinke ich 2 CcL und esse ein Bocadillo mit Thunfisch. Die Pause hat nicht viel genützt, der Sturm ist immer noch da. Also weiter Richtung ALGECIRAS.
Der Wind wird immer mehr zum Sturm und kommt von links vorn, also NO.   An TARIFA vorbei geht es in die Berge. Ich kann immer die nächste Kehre sehen, weiter oben, nein noch weiter oben. Ich denke: „Toll, wenn du erst da bist“ und bin ich dort angekommen, denke ich: „War doch gar nicht so wild“. Ich bin immer noch auf der N-340 und verlasse erneut meine Strecke. 

Ich weiß, dass ich über eine Brücke muss und nur eine AUTOVIA führt dort hinüber. Mein GARMIN lässt mich aber nicht auf die Autobahn und so biegt er vor der Brücke ab in die noch höheren Berge und kommt 100 m hinter der Brücke wieder herunter. Aber angeschmiert, ich bin ruckzuck drüben. In SAN ROQUE kaufe ich bei LIDL ein und dann weiter. Dieser Rest des Weges zieht sich unheimlich hin. Kann doch gar nicht mehr so weit sein! Mein GARMIN piept, ich bin zu weit gefahren. Also 10 m zurück auf ein Privatgrundstück, nur einen CP finde ich nicht. Eine Frau zeigt rechts um die Ecke und dort stehe ich vor einer rot/weißen Kette. Eine Frau kommt angelaufen, es ist der falsche Weg, ich sollte eigentlich von der anderen Seite kommen. Egal, ausnahmsweise darf ich durch und melde mich bei ihr an. Da mir jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen ist, wundere ich mich als mein ENGEL meinen Anruf für zu spät hält. Es ist bereits 20:30 Uhr. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht! Nein, alles gut! Aufbau und zur Ruhe, morgen ist ein Ruhetag. Nur die paar Km zurück bis GIBRALTAR und einmal drumherum. Bis Morgen    

18. Mai 2017, Donnerstag

GIBRALTAR ist angesagt. Erst ausgeschlafen und gefrühstückt. Baguette mit Käse und Tomaten. In Ruhe fertig gemacht und los. Zuerst fällt der Flugplatz bzw. die Start- und Landebahn auf. Leider kam kein Flugzeug.   Irre viel los und ich schiebe mein Rad durch die Fußgängerzone. Ich setze mich in ein Café und bestelle 2 Toast und Ccl. Der Kellner versteht mein Spanisch nicht, er möchte es in Englisch! OK! 1,25 € für zwei Toast, hier muss das Paradies sein! Nicht aufgepasst! Nicht € sondern Pfund, machte mit Trinkgeld 5 €. Weiter und um die Insel herum. Am FARO und am südlichsten Punkt EUROPAS halte ich noch an. Die Ostseite ist dann wieder mit vielen Steigungen verbunden und mehrfach fahre ich durch Tunnel. Nach 2 1/2 Stunden ist alles vorbei und ich bin wieder am CP SUREUROPA. Jetzt schreibe ich ausgiebig für die ganze Welt, dann gehe ich baden im Mittelmeer und dann muss ich zur Ruhe kommen. Morgen warten wieder Berge!

19. Mai 2017, Freitag

Ein toller Tag, so habe ich mir die Sache vorgestellt. Viel Sonne, kaum Wind, rechtzeitig los! Nur GARMIN hat noch geschlafen, denn dieser Weg ist eine Müllhalde!   Später wird der Weg besser und aus manchen Höhen habe ich den Überblick. Geile Buchten, oder?     Dann wieder eine Überraschung, GARMIN führt mich an einen Bach. Keine Alternative, umdrehen sind gut 12 Km! Also werden die Schuhe gewechselt und ich trage meinen Jacky durch die Fluten. Alles gut gegangen! Ach ja, gegen 12 Uhr wacht mein Begleiter, der Gegenwind, wieder auf. Ich habe später Videos von Skytern gemacht, die bei dem Wind irre Sprünge schaffen. Jostimeyer, fall du dies liest. Ich habe dich nicht gesehen, aber die einsame Wolke am blauen Himmel über dem Berg kann nur dir gelten.

Für mein ENGELCHEN habe ich diesmal gleich 2 Bilder gemacht, einfach  toll diese Blütenpracht! Viele Km geht es an einer Promenade entlang und sie endet erst in MARBELLA.           Kurz dahinter mein CP LA BUGANVILLE. Etwas versteckt und mit einem steilen Anstieg verbunden ist er doch modern und gut ausgestattet. Tolle neue Duschen und ein gutes Restaurant.   Wenn jetzt gleich noch Internet klappt ist alles gut. Ich versuche es ….  

20. Mai 2017, Samstag

Was für ein Tag! Genau so habe ich mir den Trip vorgestellt. Sonne ohne Ende, leichter Wind als Abkühlung und mein Rad rollt ohne Ende. Nur die Berge sind noch etwas eingehüllt. Wochenende, man merkt den Unterschied zum letzten Jahr, ich bin 14 Tage später, hier brennt der Helm! Es war zeitweise so viel los, dass ich die Promenade verlassen und auf der Nebenstraße gefahren bin. Da kam ich jedenfalls vorwärts!   Unterwegs habe ich einmal 2 „Lastenesel“ nebeneinander gestellt, ähnlich sehen die sich aber nicht, oder?   In FUENGIROLA habe ich das erste englische Frühstück meines Lebens gegessen. War gar nicht so schlecht. Die Wurst war wohl Pferdewurst, das Ei war mehr als weich, dafür war das große Baguette gut getostet. Dazu CcL machte 5 €, nicht zuviel. Ein guter Platz am Beginn der Promenade. Da ich früh dran bin, ist noch nicht viel Bewegung. 

Zu Beginn AUTOVISTA war nicht viel los, ist ja Samstag. Später Fahre ich an den Promenaden oder auf der N-340. Alles gut.   In der Mittagshitze habe ich fast eine Stunde echt geruht, in einem Park im Schatten. Habe mich richtig erholt. Ich habe auch Bilder gemacht, aber jetzt keine Lust mehr zu großen Internetaktionen. Es hat sowieso erst nach einer deftigen Beschwerde so richtig funktioniert. Zum Skypen mit meinen Mädchen hat es dann gereicht. Es war extra ein Mitarbeiter hier bei mir, dann ging es. (Die jetzt vorhandenen Bilder habe ich später eingefügt.) Ach ja, mein geplanter CP TORRE DEL MAR sah sich nicht in der Lage einen kleinen Platz für mein Zelt zu vergeben. Es gab nur eine Parzelle für viel Geld. DANKE nein, ich fuhr ein paar hundert Meter zurück zum CP LAGUNA Playa. Platz mit Internet (ging ja später auch) und Strom 19 €. Essen war wieder nicht so gut, ich musste mein Rad nehmen und in den Ort fahren. Dort kam ich in das „CLAUDIA’S“, Schnitzel Bratkartoffel und PAULANER und dabei auch noch Fußballbundesliga. Man kann es mir gut gehen! Für die Bildbearbeitung ist das Netz hier einfach zu langsam, morgen wieder. Bis dann …

21. Mai 2017, Sonntag

Fantastisch! Manche Leute haben echt etwas drauf! Wenn ich mich beim Einschlafen gestern gedreht habe, haben die Hunde nebenan gebellt. Heute Morgen habe ich abgebaut und eingepackt und nichts! Was haben die ihren Hunden gegeben? Die Sprache dieser Nachbarn konnte ich nicht identifizieren, klang östlich.
Also los gegen 7:30 Uhr. Der Tag beginnt etwas diesig. Alles rollt gut, ich fahre wieder die N-340. Es ist neben der Autovia A-7 die einzige Möglichkeit durchgehend in Rtg. Norden zu fahren. Es geht gut voran. Gegen 08:45 Uhr Cp EL PINO, meine Rettung im letzten Jahr. CP TORRE DEL MAR hatte wie diesmal keinen Platz und CP LAGUNA PLAYA wollte nicht für eine Nacht. Es regnete und ich bin dann weiter gefahren.
Am Straßenrand dann ein „privater Altar“? Eine etwas ausgefallene Idee, aber ansehnlich, oder?

Zunächst sieht meine Strecke sehr flach aus, dann geht es wieder bergauf und bergab. Wenn ich dann oben ankam und zurückblickte, war es eigentlich nicht so schlimm. In NERJA finde ich eine Möglichkeit zum Frühstück und bestelle CcL und Baguette con Tomate. War herrlich, das getostete Baguette und ein Brei aus Tomate, Gewürzen und Öl. Einfach lecker! Die Rechnung betrug 2,45 €, einfach nicht zu glauben. Neben mir hatten sich zwei echte Schicksen hingesetzt. Ich brauchte ein wenig bis ich deutsch verstehen konnte.  5 mal wurde der Stuhl gewechselt und zuletzt setzte sich die eine noch in die Sonne an einen anderen Tisch. Der gut Deutsch sprechende Kellner nahm das Alles mit spanischer Ruhe hin.

Dann kamen die Berge! Die waren auch im letzten Jahr da, also kein Problem. Als aber nach den ersten Höhen der Gegenwind wieder erheblich zum Sturm wurde, kam ich kaum noch vorwärts. Selbst bergab musste ich trampeln, sonst wäre ich stehengeblieben. Hinzu kamen heute 1252 Höhenmeter, das muss mir erst einmal jemand nachmachen. Nein, nicht gefahren sondern geschoben! Mein JACKY mit ca. 30 Kg, mein Gepäck etwa 25 Kg und ich mit gazellenhaften  XXX Kg sind zum Fahren an solchen Steigungen einfach nicht gemacht. Mittagspause in ALMUNECAR, auf dieser Mauer, nicht auf der Bank. War interessant, da auch deutsche Urlauber vorbei gingen und ich ihre Bemerkungen hörte, z. B. „Diese Typen gibt es wohl überall!“ Ich gehe davon aus, dass ich gemeint war. Die letzten 20 Km ziehen sich immer so dahin. Ich denke hinter der nächsten Ecke ist der CP, aber dort geht es erst noch einmal immens nach oben, dann kommt noch ein Tunnel und nach einer langen Abfahrt endlich der CP HUERTO ROMERO.

Was für ein Name für was für einen Standard, eigentlich für keinen! Die Duschen sind mit Sicherheit älter als ich, Toiletten ohne Papier und der Platz eigentlich ein zugewachsener Urwald. Das Wohnmobil (Bj. 1968)  war moderner als der Platz.
Internet funktioniert natürlich auch nicht. Als ich gegen 18 Uhr etwas essen möchte, schließt das am CP angeschlossenen Restaurant gerade. Man rät mir zur Promenade. Ich esse etwas und trinke natürlich ein großes Bier. Dabei wird eine Leinwand aufgebaut, REAL spielt gleich gegen MALAGA und es reicht ein Unentschieden. Gleichzeitig sollte BARCELONA nicht gewinnen. Alles spielt schon nach 10 Minuten für REAL, einfach ein Erlebnis mit so vielen verrückten Fans! Ab zum CP, ENGELCHEN anrufen, diesen Text schreiben und schlafen. Morgen geht es zur Abwechslung einmal bergauf, mehr als heute …  

22. Mai 2017, Montag

Was für ein Tag! Ich bin auf dem Trip,  es läuft genau so, wie ich es mir gedacht habe. Also meine Pensionstour in Vollendung. Warten wir es ab, aber bisher, Wetter, Wind, Berge alles gut! Zunächst erst einmal los, es ist 07:10 Uhr. Was ich nicht bedacht habe, ein CP dieser Güte hat auch keine Beleuchtung, jedenfalls nicht an meinem Platz. Aber gegen 7 Uhr wird es hier hell und los. Frühstücken könnte ich jetzt viel, will ich aber noch nicht. Erst einmal so 15-20 Km, dann habe ich es verdient. Kam aber nichts mehr! Gegen 10 Uhr, der kleiner Ort EL POZUELO und auf der rechten Seite  ein kleiner Laden. Erst ‚ mal um die Ecke schauen! Kommt nichts Besseres, also zurück. In dem Laden ein aufgeregter „Afrikaner“, der ununterbrochen redet. Er zeigt mir eine Luftpumpe neuerer Art und redet immer vom „Aleman“. Ein Deutscher scheint ihm diese Pumpe vermacht zu haben. Immer wieder „Aleman“. Dann zeigt er mir das Markenzeichen. Doch da steht LOCK/UNLOCK und ich erkläre und zeige ihm die Funktion. Lock=2 Teleskopteile zum Ausziehen, UNLOCK=4 Teleskopteile zum Ausziehen und Pumpen. Er wollte mir fast die Füße küssen, ab jetzt war ich sein „Aleman“! Er hatte sich mit seinem Kumpel schon beim Vorbeifahren über mein Rad unterhalten. „Esta uno Million €?“, und ich gebe großkotzig zur Antwort:“ Tres Million €!“, also nicht Tausend sondern dreitrausend € kostet mein Rad! Vor der Tür habe ich dann gefrühstückt: Frisches Baguette mit Olivas, dazu COLA. Für unterwegs habe ich noch 2 Naranchas mitgenommen. Kam ich aber nicht zu.

 

Danach bin ich auf meinen GARMIN stolz, er führt mich von der N-340 durch die Felder. Es gibt in dieser Region riesige Felder, die Überdacht sind und diese werden von Versorgungswegen durchkreuzt. Solche Wege hat mein GARMIN ausgewählt. Langweilig aber ruhig! So und was wächst hier? Paprika sind abgeerntet, die Reste hängen vertrocknet an den Pflanzen. Tomaten sind auch weg, nur noch die ausgerissenen Pflanzen liegen herum. Melonen sind zur Zeit der Stand, weiter konnte ich nichts erkennen, aber ich habe ein Foto gemacht.   Dann ging es wieder in die Berge. Ich hatte im Bergprofil schon gesehen, dass ich wieder auf über 700 Höhenmeter kommen und zuletzt wieder ein starker Anstieg wartete. Ich „knallte“ also durch einen Tunnel und musste kurz danach stark bremsen. Die Abzweigung zum CP LA GAROFFA. Nicht super, aber mit Restaurant, wo ich jetzt schreibe, und wo auch hoffentlich Internet funktioniert. Da an der Rezeption schon auf das schwache Netz aufmerksam gemacht wurde, wir sind in einem tiefen Tal zwischen den Küstenbergen, verzichte ich auf Bilder. Bis dann …

23. Mai 2017, Dienstag

Schon beim Aufstehen nicht so richtig motiviert. Den Platz verlassen und GARMIN führt mich schnell durch ALMERIA. Toll.
Doch dann hat Garmin eine Prüfung für meine Zulassung als BERGZIEGE eingebaut. Er zeigt Wege neben der Autopista, sogenannte „camino de Servico“, die jedoch nicht oder nur ganz schlecht fahrbar waren, oder? Das letzte Bild zeigt einen Berg, der eigentlich nur aus Geröll und losen Steinen bestand.

 

 

In den „überdachten Feldern“ stieß ich auf diese Ziegenherde, die alle „Reste“ zum Fressen bekam.

Wer keine Ziegen hat entsorgt am Wegesrand. GARMIN hat dann „dänische Straßen“ im Angebot. Immer geradeaus, so etwa 5 Km und man hat natürlich Gegenwind. Würde man umdrehen, hätte man wieder Gegenwind! Es geht sehr langsam voran. In TURRE habe ich ein Brennen in der Kehle und genehmige mir, kurz vor dem Ziel ein „grande Chervesa“, um mich auch zu Hause zu melden, es ist schon spät. CP keiner da, Anmeldung über ein Restaurant bei „BEN“. Kurze Einweisung und der Hinweis, die Küche schließt gleich. Also ungewaschen und ungeduscht eine Pizza mit BBQ und Hähnchen, dazu natürlich kaltes Bier. Aufbau fast im Dunkeln, aber alles gut.  

24. Mai 2017, Mittwoch

Super! Früh hoch und weg. GARMIN stellt meine Geduld kurz auf die Probe und zeigt wieder einen komischen unbefestigten Weg. Nach kurzer Zeit gibt er auf und führt mich die gesamte Tagesstrecke über machbare Straßen. Frühstück in einem kleinen Ort in einer „Eckkneipe“. Ich parke mein Rad und im Innern ist ein Platz am offenen Fenster zu meinem Rad frei. c und Baguette con Tomate (ergab 2,30 €). Ich mich gesetzt und gefrühstückt. Als ich mein Rad wieder startklar machte, setzt sich ein älterer Herr auf meinen Platz am offenen Fenster. Der hatte zuvor immer vor der Tür gestanden und ich erkannte, dass ich ihm seinen „Stammplatz“ weggenommen hatte. Meine spanische Entschuldigung würdigte er überhaupt nicht, er steckte sich wieder eine an und ignorierte mich. Gegen 10:30 Uhr hielt ich an einer Tanke, mir war nach kalter Cola (heute bestimmt 4x). Ein „Arbeiter“, er sollte eigentlich 100 m entfernt an einer Straßenbaustelle arbeiten, begrüßte mich. Als er hörte ALEMAN gab er seinen gesammten Sprachschatz von sich:“ Guten Tag, Bitte, Danke, Prost“. Wir kamen ins Gespräch und er half mir an dieser Tanke 6 Bar Luft in meine Reifen zu bekommen. Wir tauschten die Namen und Andreas wurde von seinen „Kumpels“ lautstark gerufen. Als er ging bemerkte ich auf seiner gelben Weste hinten den Aufdruck „CONVERCACION“, hatten wir, alles klar. 

Zwischendurch war dann eine Brücke einfach nicht mehr da! Also zurück, wieder ein Umweg.   Ich habe heute gebummelt und viele Orte vom letzten Jahr wiedererkannt. Z. B. eine Tanke, ich trank schon wieder kalte Cola, aber das danach solche Berge auf mich warteten, daran hatte ich keine Erinnerung.       Oben am höchsten Punkt wurden dann die Berge mit einer Bildtafel erklärt.       Aber dieser Bergwelt war einfach umwerfend. Und immer, wenn ich eine „Biegung“ höher war, dachte ich „siehst du, geht doch! Mittags fand ich einen SUPERMERCADOR, allerdings oben in der ersten Etage. Ich musste mein Rad allein lassen und kaufte zum Mittag Baguette, Chorizo pincante und Oliven, hat mir gut getan.

Doppelte Portionen, so war auch das Abendessen gesichert. Morgen ist Vatertag hat mein Engelchen gesagt. Auch hier in Spanien? Mal sehen …   Der Weg zog sich hin und bis zum CP PLAYA DE MAZARRON war es noch weiter als ich dachte. Angekommen, hier war ich auch im letzten Jahr. „Stimmt, sie sind noch im System“, bestätigte die junge Dame. Na, OK! Datenschutz auf spanisch. 

25. Mai 2017, Donnerstag (Himmelfahrt)

Ausgeschlafen? Nein! Seit 4 Uhr weht hier ein echter Sturm. Bestimmt aus der Richtung, in die ich morgen fahren werde.
Heringe konnte ich in diesen Betonboden nicht einschlagen, mein Zelt hatte ich aber richtig „festgebunden“, dadurch hat es den Sturm überstanden.

Egal, schon 07:30 Uhr, los. Nach nicht einmal 1 Km führt mich GARMIN auf einen kaum befahrbahren,  unbefestigten Weg. Sch….!!!

Endlich ganz oben steht dann der Hinweis „LA CUESTA 352 m“. Kurz bei ENGELCHEN gemeldet, dass ich auf dem höchsten Berg der Tagesstrecke bin. Sie klingt komisch, hat Besuch. Na ja bei der nächsten Tanke rufe ich noch einmal an.

Doch nur kurz, dann eine gute Fahrbahn, kaum Autoverkehr.

Dafür die nächsten 10 Km immer bergan, es geht immer nach oben. Teilweise fahre ich, wenn es mir zu anstrengend wird, schiebe ich. Meistens schiebe ich!
Danach kommt die Erlösung, denn es geht jetzt etwa 3-4 Km steil bergauf. Um die Fahrradseite zu wechseln muss ich eine Bremse drücken, sonst kann ich das Rad nicht halten.

Endlich ganz oben steht dann der Hinweis „LA CUESTA 352 m“. Kurz bei ENGELCHEN gemeldet, dass ich auf dem höchsten Berg der Tagesstrecke bin. Sie klingt komisch, hat Besuch. Na ja bei der nächsten Tanke rufe ich noch einmal an.

Frühstück in einem Kleinen Ort, wie immer CcL und Baguette mit Tomate (3,20 €)

Zwischendurch eine Blütenpracht für mein ENGELCHEN, ein lieber Blumengruß.

Dann führt mich GARMIN quer durch die Plantagen, schön aber langweilig mit guten Wegen. Wo bleibt die nächste Tanke, ich wollte noch einmal anrufen. Es kam keine!
Also kurze Pause und die Nachfrage zu Hause. Meine Ahnung hat mich nicht getrübt, LIEBLINGSTOCHTER ist mit dem Auto liegen geblieben und wurde nach EUTIN geschleppt. Sieht nicht gut aus, könnte eine größere Sache werden. Abwarten, ich bin ja schon in 5 Wochen wieder zu Hause, dann entscheiden wir, reparieren oder eine andere „Gurke“.

 

Den CP FLORANTILLES kannte ich schon vom letzten Jahr, aber die Wege dorthin waren einfach zu Ende. Ist so! Auf der Straße einfach Sand- und Müllhaufen abgelegt, kein durchkommen. Fuß- oder Radwege endeten an kleinen Brücken, die einfach nicht mehr da waren. Egal, über Umwege kam ich an. Als ich die Rezeption sehe, erinnere ich mich und verzichte aufgrund der Erinnerung an das letzte Jahr auf INTERNET!
Es gab dafür Livemusik, nicht schön, aber sehr sehr laut. Tolle Stimmung und es ist erst 18:40 Uhr. Prima und ich frage nach, wie lange die Küche offen ist: 19:30 Uhr. Also schneller Aufbau und ungeduscht zum Essen. Vatertag, also noch ein Bier. Nix, Küche bis 19:30 Uhr, Feierabend 20 Uhr. Na Prost Vatertag.

26. Mai 2017, Freitag

Früh los, zum Glück geht es weiter und nicht wieder zurück. Da ging es richtig bergauf!
Ich erinnere mich, es geht durch die Plantagen, links ZITRONEN und rechts ORANGEN. Toll!

Der Weg führt durch das Küstengebiet, in dem Salz gewonnen wird. Vermutlich gesund, denn es gibt ein 4-Sterne Hotel neben einem großen Salzhaufen.

Die Straßen verlaufen hier durch die angelegten Seen, viel viel Wasser!

Schon früh, etwa 11 Uhr, gibt es anstelle von Desayuno TAPAS, CcL und Cola.

Mein erster Blick auf ALICANTE, wo ich meine Mittagspause mache.  Neben einer Tanke finde ich, versorgt mit frischen Getränken, eine Bank im Schatten und Ruhe. Von hier kann ich auch das „komische Haus“ aus dem letzten Jahr sehen.

CP COSTA BLANCA, hier war ich auch im letzten Jahr. Nach vielen Km an den Vortagen ist heute schon nach 70 Km Schluß. Ich kann also wieder in Ruhe berichten …

27. Mai 2017, Samstag

Ich habe sehr gut geschlafen, trotz der „Riesen-Pizza 4 Käse“.
Schon als ich im Bad bin, höre ich vor der Tür jemanden singen. Auf dem Weg zum Zelt sehe ich dann einen älteren Herren mit langen grauen Haaren, hinten zu einem Zopf gebunden. Meine Traumfrisur! Er ist schon gut drauf und wir  begrüßen uns, er sagt:“ Que manana!“, und ich entgegene:“ Oh yeah, what a morning!“.
Ich fahre los um 07:20 Uhr und hatte mir ja vorgenommen, diesmal nicht an den „Promi-Orten“ vorbei zu fahren, sondern mitten durch.  Also schon vor BENIDORM an die Küste/Promenade.
Zunächst neben der Eisenbahn in Rtg. Promenade. Ich ziehe ein Frühstück vor dem Erreichen der Promenaden in einem spanischen Cafe vor. Natürlich, CcL und Baguette y Tomate. Und auf geht‘ s in die Badeorte. Es geht los mit LA VILA JOIOSA.

Was für eine Schnappsidee, Samstag gegen Mittag an der Promenade zu fahren.
Voll ist gar kein Ausdruck! Na gut, Promenaden sehen immer gleich aus, also weiche ich in die B-Etage aus, eine Straße weiter vom Strand weg. Geht gut. Aber der Glanz ist weg. Da unten alles gepflegt und fein, hier eine Straße, die mehr Schlaglöcher als Teer hat. BENIDORM baut im Moment viel, es kostet mich fast ein Stunde, bis ich wieder meine Strecke habe.

Dann immer wieder tolle Blicke in die Natur der Täler zwischendurch. Die Berge und die Einschnitte in Richtung Meer und auch in Richtung Land sind unglaublich.

GARMIN hat tolle Wege abseits vom KFZ-Verkehr gewählt. Bis auf kurze Ausnahmen wirklich gut fahrbahr und vermutlich sogar zeitsparend.

Für die Fahrrad-Ini habe ich noch Fotos gemacht, wie in einem modernen Ort wie BENIDORM der Radverkehr geführt wird. Deutlich bevorteilt in der Fahrbahnmitte, es gibt nichts Wichtigeres als RADFAHRER!

Auf einem dieser Wege sehe ich ein schönes Einfahrtstor mit der Aufschrift: LITTLE LORD FOUNTLEROY.Bekannt?
Der CP liegt etwas außerhalb und ist sehr ruhig. Ich frage nach einem Supermacador oder Restaurant. Der eine schon zu, der andere hat eine Woche Urlaub. ADIOS.

Im Ort XABIA trinke ich zunächst ein kaltes Bier und frage die weibliche Bedienung nach dem nächsten CP. Sie holt sofort einen Plan und zeigt mir den CP EL NARANJAL, ein paar Km weiter. Den nehme ich.

 

Schon bei der Ankunft Begeisterung, die wieder viel zu laute Life-Musik spielt „Samba party“, hier bleibe ich. Internet ist zur Zeit nicht gut, Strom soll ich immer etwas kaufen, was ich nicht will. Ich habe sogar einen eigenen Adapter mit! Spanisch/Zeichensprache ich verzichte auf alles. Die Küche öffnet erst wieder um 20:00 Uhr, genug Zeit zur großen Wäsche und eigenen Pflege.
Auf diesem Platz gibt es laut Auskunft der Rezeption außer mir keinen Deutschen, ich wollte mich vielleicht irgendwo einladen, es ist nachher ja noch Pokalendspiel. Möge DORTMUND die Saison und das Thema TUCHEL anständig beenden. Veröffentlichungen also erst morgen …

28. Mai 2017, Sonntag

„Hey what a day!“, 07:20 Uhr schon los. Das Wetter weis noch nicht so richtig was es will, die Berge sind noch verhüllt.

Als GARMIN in einen unbefestigten Weg einbiegen will, streike ich. Die Alternative heißt N-332. Und was für eine Alternative, die Km, bzw. die Kilometrierung, fliegt nur so an mir vorbei.

Später, nach dem bekannten Frühstück, halte ich mich wieder an die geplante Strecke. Ausgezeichnete Idee, es geht nur über Verbindungswege zwischen den Plantagen oder richtig ausgezeichnete Fahrradrouten, wie zuletzt zur Umgehung GANDI.

Es gibt also nicht viel zu berichten, es gab auch nur wenige Fotomotive. Die Strecke kam mir immer wieder bekannt vor, einige Örtlichkeiten erinnerten mich an Pausen oder anderes im letzten Jahr. Wie diese viel zu dicht stehenden Häuser, letztes Jahr fast noch im Bau, dieses Jahr fällt schon der Putz von den Wänden.

Auf dem Weg konnte ich noch einkaufen, Baguette, Oliven und Chorizio, heute gibt es also keine Pizza!

Eine kurze Geschichte muss ich doch noch berichten. Bei der Fahrt auf so einem Fahrradweg an einem Kanal entlang, hörte ich immer wieder ein „Platschen“, irgend etwas sprang bei meiner Ankunft ins Wasser. Lange geschaut und dann entdeckte ich Schildkröten, die sich sonnten. Nur fotografieren lassen wollten sie sich nicht, immer waren sie weg bevor ich abdrücken konnte. Da habe ich eine List angewandt, ich rollte leise mit meinem Rad heran und drückte mehrfach den Auslöser! Mit Erfolg, wie man sehen kann.

Der angestrebte CP COLLVERT CAMPING liegt etwa 7 Km vor VALENCIA. Morgen also Blitzstart und durch die Großstadt, bei der ich im letzten Jahr sehr viel Zeit für Fotos aufgebracht hatte. Brauche ich ja dann dieses Jahr nicht mehr.

29. Mai 2017, Montag

07:20 Uhr hat sich als Startzeit eingebürgert, ein Zeichen dass die morgendlichen Abläufe gleich ablaufen.
Ruckzuck in VALENCIA und Ruckzuck wieder draußen, hat GARMIN super gemacht. Bilder und so habe ich ja im letzten Jahr gemacht.
Schon als ich diese Brücke erklimmen musste, erinnerte ich mich an den weiteren Weg. Aber es kam noch schlimmer, denn man kann den Spaniern nicht nachsagen, dass sie nichts gemacht hätten. Kaum mögliches wurde war, denn sie haben aus einem sehr schlechten Weg einen noch schlechteren geschaffen! Einfach Steine vieler Größen abgekippt und der Radfahrer schiebt! Tolle Wurst!
(Siehe Pensionstour 17. Mai 2016)

Zwischen den feuchten Reisfeldern und den von Wasserrinnen durchzogenen Citrusplantagen habe ich diese Viecher gesehen.

Und dann meldet meine Kamera auch noch Batterieende und macht nichts mehr. Auch das passt.
Aber es gibt Steigerungen. Mein Glauben an das Gute im Menschen hat sehr gelitten. Es kamen wieder Reisfelder, wie gestern, als GARMIN mich dort super durchgeführt hat. Aber wir haben nicht mit der Hinterhältigkeit eines spanischen Reisbauern gerechnet. Nach 4-5 Km hat er auf seiner „Durchgangsstraße“ ein Tor gesetzt und es mit einer dicken Kette verschlossen. ENDE!  Keine Ausweichmöglichkeit, also zurück und gleichzeitig einen Umweg suchen.

 

Die Wege waren nicht immer zum Radfahren geeignet.

In das Landesinnere nach BUCOL und GARMIN und ich verloren fast die Orientierung. Es fehlt eine Übersicht, mach ich im GARMIN den Ausschnitt kleiner, zeigt er auch die kleineren Straßen nicht mehr an, dafür ist das Display zu klein.
Egal, neuer Start GARMIN und zunächst etwas weiter in die vermutliche Zielrichtung. Es könnte sonst sein, dass er mich wieder zu dem Tor führt …

Hat dann geklappt und es ging weiter. Über SAGUNT und ALMENARA nach CASTELLON DE LA PLANA und zum CP nach BENECASSIM, wo ich erst spät ankam. Fast langweilig, denn es passierte nichts mehr, so dass ich gegen 17 Uhr ankam. Ein guter Platz, aber 26 € mit Internet und Strom auch nicht günstig.
Aber es funktioniert wenigsten!
Nebenan war ein nagelneuer Traktor mit einem nagelneuen Wohnanhänger abgestellt. Es handelte sich jedoch nicht um das Original aus dem Fernsehen, es waren Nachahmer auf dem Weg nach MALLE …

30. Mai 2017, Dienstag

Wie immer los und gleich darauf ein letzter Blick auf BENICASSIM am frühen Morgen.

In ORPESA frühstücke ich, na ratet mal was es gab. Ja, Baguette con tomate und einen CcL, 2,50 €. ENGELCHEN, so etwas könnte ich mir auch für zu Hause angewöhnen, schmeckt lecker und reicht fast für den ganzen Tag.
Tag ist ein gutes Stichwort, denn heute ist mein Tag! Erstens ein Ruhetag, nur 70 Km und zweitens hoffe ich meinen AMIGO vom letzten Jahr auf dem CP ALEGRIA DEL MAR in BENICARLO wieder zu treffen. Leider habe ich seine E-Mail-Adresse verlegt bzw. sie ist untergegangen. Vielleicht klappt es ja. 
Ansonsten eine ruhige Fahrt, GARMIN hat wieder tolle Wege vorgeplant. Weil es sich aber an der N-340 so toll rollt, bleibe ich später darauf. Wieder sehe ich die Km „vorbeifliegen“ und übe dabei die spanischen Zahlen.
Es gibt heute auch nicht viele Besonderheiten.

Das „Kunstwerk“ auf einem Kreisverkehr in ALCALA DE XIVERT gehört aber sicherlich dazu. Für mich nicht erkennbar, was es sein soll, aber groß und auffallend.

Kurz nach dieser Ortschaft treffe ich diese Schlange, die einfach nicht schnell genug war. Das ist Natur, fressen und gefressen werden! (Man bin ich gut drauf!)

Schon gegen 13:30 Uhr auf dem CP, 17 € inclusive Strom und Internet. OK.

Aufbau und erst einmal etwas essen. Ja, auch wenn es langweilig ist Baguette, Olivas und diesmal zur Abwechslung Jamon, also Schinken.
Nach kurzer Rücksprache zu Hause gehe ich zum Mittelmeer. Tolle Farbe, draußen blau und im Strandbereich türkis, sieht gut aus, oder?
Ich versuche zu baden, es gibt hier keinen Strand, nur Steine. Nachdem ich bis zum Wasser gekommen bin, reißt es mich auch schon um. Ein toller Wellengang mit unheimlich Kraft. Es reißt einem den Boden unter den Füßen weg. Es dauert ein wenig, aber ich erreiche wieder Boden unter den Füßen. Tolles Meer, tolle Farbe aber doch gefährlich. Erst jetzt schaue ich mich um, keine „SAU“ badet hier, ich war wohl der einzig „Blöde“.

So ausgiebig, weil ich ausgiebig Zeit habe. Morgen geht es wieder den normalen Gang, 90 Km nach Norden. Dann habe ich schon fast TARRAGONA und kurz danach BARCELONA. Diesmal ja keine Station, sondern nur ein Ort auf der Fahrt. Diese ganze „Sommertour“ hat sich doch so entwickelt, dass es zurück nach EUTIN geht. Bis auf GIBRALTAR ohne Einschränkungen und Zug RADELN bis nach Hause.
Große Wäsche ist erledigt, hängt auf der Leine. In der Bar ist die Sause los, die Engländer spielen irgendetwas aus, mal mit Kugeln, mal am Billardtisch und sonst wo. Eben Engländer und sonst wäre hier auch anscheinend nicht viel los.
Meinen AMIGO habe ich nicht getroffen!

31. Mai 2017, Mittwoch

Auch in meinem weisen Alter kann man etwas lernen, das nennt man dann wohl Erfahrung machen. Was habe ich mich beim gestrigen Aufbau meines Zeltes über den schönen Schattenplatz unter einem großen Baum gefreut. Super!
So gegen 03:30 Uhr fing dann das „Konzert“ an, so ungefähr 3427511 Vögel wurden wach. Hat mich wirklich nicht gestört, klang nicht einmal schlecht. Wenn nicht zwischendurch immer dieses komische „Klack“ oder „Platsch“ gewesen wäre. Auf dem Bild gar nicht richtig zu erkennen, nur der Baumstamm links.
Also rechtzeitig hoch und auch noch das Zelt gereinigt. Es rollte spitze, ich habe gleich einen unbefestigten Weg abgelehnt und bin auf der N-340 geblieben.

In dem klein wirkenden Ort SANT CARLES DE LA RAPITA habe ich dann in Ruhe gefrühstückt. Dabei fiel mir diese herrlich blaue kleine Allee auf, ENGELCHEN einen solchen Farbkleks möchte ich in unserem Hügel. Leider konnte mir noch niemand den Namen dieses Baumes verraten.
Dieser Ort hatte gleich vorn einen LIDL, dann kam ein gepflegter Yachthafen und ich werde ICKE diesen Ort empfehlen. Er sucht ja noch nach einem Hafen für sein Schiff.

Auf dem sehr gepflegten CP LA MASIA bekam ich den gleichen Platz wie im letzten Jahr. Ich hatte auch keine Hemmungen, den im letzten Jahr unterschlagenen SUPERHERING zur Zeltbefestigung zu benutzen.

 

Diese Bucht einen Ort weiter war gesperrt, jedenfalls war dort kein Gast zu sehen. Und warum? Na klar, dort „wohnte“ schon jemand.

GARMIN zeigte dann einen Weg abseits und ich bin ihm zuerst gefolgt. Als er immer unpassierbarer wurde, erinnerte ich mich an das letzte Jahr und ich wusste, dass es noch schlimmer kommt. Kurze Suche und die Alternative war ein mieser Weg wieder zur N-340. Das „Schlimmste“ habe ich mir aber erspart, da bin ich mir sicher. Aber auf diesem Umweg habe ich noch diesen alten Olivenbaum gesehen, toll, oder?

Viel los war hier nicht, der CP hat einen Zugang vom Meer aus. Da er aber an einem Hang liegt, geht es vom Strand aus immer steil bergauf.

Und wie im letzten Jahr war ich hier im Mittelmeer baden. Das Wasser war herrlich, schon die Farbe des Meeres lud ein. 

1. Juni 2017, Donnerstag

Was für ein Morgen! Tolles Wetter, herrliche Landschaft, totale Freiheit und genau so habe ich mir meine Tour vorgestellt! Klasse!
Nach ca. 15 Km finde ich an der N-340 eine Möglichkeit zum Frühstücken. Hier war ich im letzten Jahr auch.Ja, natürlich gab es das „übliche“ Frühstück.

Nächstes Ziel ist SALOU, diesmal an der Promenade entlang. Komisch, aber ich kann mich an den Klotz Hotel NEGRESCO erinnern und erkenne ihn schon von Weitem. Auch die großzügig gestaltete Promenade ist geblieben wie vor 40 Jahren, zumindest vom Konzept her.
Am Gebäude steht jetzt nicht mehr Hotel, aber ich bin mir sicher, das es dieses Gebäude war. Später sehe ich einen Hinweis auf ein Hotel „NEW NEGRESCO“ mit 4 Sternen, daran komme ich aber nicht mehr vorbei. So viel Promenade wie hier und später auch noch, bin ich in diesem Jahr noch nicht gefahren. Sie sind aber alle sehr ähnlich, nur die Dichte der Besucher ist unterschiedlich.

In TARRAGONA führt mich mein GARMIN ausgezeichnet, ziemlich schnell durch, ohne die Wege vom letzten Jahr zu benutzen. So gibt es auch hier eine RAMBLA (wie in BARCELONA) und am Ende steht dieses Denkmal.
Die Promenade in Rtg. BARCELONA ist ansehnlich gestaltet. Hier habe ich auch im letzten Jahr Bilder gemacht.

Einen lieben Blumen- bzw. Blütengruß an mein ENGELCHEN, sind einfach tolle Farben.
In einem kleinen Ort, ich meine TAMARIT, zwingt mir GARMIN wieder seine Wege auf. In diesem Fall hat es tatsächlich gepasst, ohne anzustoßen.
Die Gegend ist wirklich toll anzusehen und gegen 15 Uhr bin ich schon auf meinem CP Camping SITGES. Strom für Zelter wird mit 6 € berechnet, was Wucher ist und von mir abgelehnt wird. Dafür ist Internet kostenlos.
Nützt nicht viel, denn hier gastiert eine Jugendtruppe, ca. 30 Personen 16-18 Jahre alt. Dabei habe ich tatsächlich zwei Leute gesehen, die nicht ihr Handy in der Hand hatten, sondern schliefen. Alle anderen saßen im Bereich Restaurant oder um den Pool herum und schauten auf ihr Handy. Vielleicht schaffe ich mir ja Platz für meine Veröffentlichungen. Abwarten …

 

Es ist wahnsinnig interressant das Gruppenverhalten der Jugendlichen zu beobachten. Schnell erkennt man, wer „in“ ist und wer links liegen gelassen wird. Einige Mädchen setzen sich am Pool in Pose, um den angesagten Herren anzulocken. Klappt nicht immer und so werden nicht alle an einem Tisch später zugelassen. Beschimpfungen und das „Wegjagen“ finden tatsächlich statt.
Und der angesagteste Junge hat ausgerechnet eine türkisgrüne Shorty an und macht auf mich einen unscheinbaren Eindruck.  Abgeschlagen die „Ausländer“, die waren gut gebaut (Sixpack), wurden von den Girls aber „nur“ geduldet, also nicht angehimmelt. Irre, gut dass ich schon älter bin!
So, ein abschließendes CZERVESA und morgen geht es an BARCELONA vorbei in Rtg FRANKREICH. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, ich wollte meine Radklamotten heute wechseln, bin aber in „alter Gewohnheit“ damit duschen gegangen. Also sind sie morgen noch einmal im Gebrauch …

2. Juni 2017, Freitag

Abläufe wie jeden Tag und rechtzeitig los. Rollt prima und geht auch gleich bergauf. So konnte ich einen letzten Blick auf SITGES werfen, meinen CP konnte man aber nicht sehen.

Schon recht früh erreiche ich BARCELONA, bei der Pensionstour habe ich hier 3 Tage Pause in einem Hotel gemacht. Deshalb sollte es diesmal einfach nur schnell durchgehen. Habe ich die Rechnung ohne meinen GARMIN gemacht, der hat nämlich die kürzeste und schnellste Strecke ausgewählt. Mein Pech war, dass er durch den Container- und Freihafen geplant hat. Dort hat man mich aber nicht hineingelassen.

So, und jetzt? Gleiche Situation wie vor Kurzem, keine Übersicht! Es hat mich 2 kalte Cola und viel Fingerspitzengefühl gekostet, dann hatte ich einen Weg gefunden. Durch die Stadt BARCELONA verlaufen die meisten Straßen gerade, ich habe also die „Dickste“ ausgewählt und bin ihr in Rtg. Norden gefolgt. Irgendwann würde ich schon etwas Bekanntes aus dem letzten Jahr sehen oder wieder auf meine Strecke stoßen. Als ich dann meinen alten Kumpel Kolumbus entdeckte, war alles wieder gut! Auf diese Weise entstanden doch noch Fotos.

Relativ schnell aus der Stadt war trotzdem nicht möglich, es waren noch einige Sperrungen für irgendein Festival eingerichtet. Irgendwann war ich dann draußen.
Schon einen Ort weiter wurde das nächste Spektakel vorbereitet, mich beeindruckten jedoch die Massen an Fässern mehr.


Die letzten Km ziehen sich immer hin. Ich achte auf GARMIN und denke, dass er doch eigentlich mein Streckenende anzeigen müsste. Heute besonders, als er endlich die Melodie für das Erreichen des Zieles spielte, bog ich auf den CP ab. Die Rezeption war jedoch noch nicht besetzt, erst ab 15:30 Uhr. Na die paar Minuten, „tengo mucho tiempo“.
Was mir erst später auffiel war, dass ich eigentlich einen anderen CP ausgesucht hatte. Hier ist jedenfalls „CAMPING EL TORO AZUL“.  Ich ging zum Ausgang zur Hauptstraße und entdeckte gleich nebenan noch 3 andere CP. Na, ich will ja nur schlafen und weiter, ich habe nämlich Heimweh!

3. Juni 2017, Samstag

Oh, what a day! Gut geschlafen, Internet hat nicht so gut geklappt, ich konnte nicht prüfen, ob die Veröffentlichung korrekt war. Früh hoch und weg.
Alles läuft und ich bin gut unterwegs. GARMIN führt mich und das auch bald in die IRRE!  Sein Weg führt durch ein Naturschutz- und Militärgebiet, alle Tore verschlossen. Da die einzige Straße die AUTOVIA ist, nehme ich eben die. Denkste, jetzt steht auch hier das böse Schild: KEINE RADFAHRER! Der Umweg kostet mich eine Stunde und mindestens 5 Km. Egal, „tengo mucho tiempo!“

Ach ja, zum Frühstücken habe ich auch noch nichts gefunden, ein Umweg brachte mich zu einer Tanke, so dass ich wenigstens ein Eis und kalte Cola bekam.

Zwischendurch immer wieder tolle Landschaften. Das Wetter sieht heute aber nicht so gut aus. Es wird hoffentlich nicht regnen. In diesem Zusammenhang werde ich noch über „mein neues Zelt“ berichten.

 

Die Spanier haben viel in den Straßen- und Radwegebau investiert. Toll gemacht! Das Problem ist, dass auch eine neu geteerte Straße nicht eben ist. Die Taschen an meinem Rad geben bei jeder Unebenheit Geräusche von sich, ununterbrochen!
Dann traf ich an einem Kreisverkehr einen Engländer, John. Er hatte das gleiche Ziel wie ich, nämlich Rtg. Norden. Ok, fahren wir zusammen. In FIGUERES will er zu einem Hostel für 18 € die Nacht. Verlockend. 
Er ist ca. 30 und arbeitet locker als freier Mitarbeiter und Fotograf. Nach und nach erzählt er von sich und dann kommt heraus, dass er in FALLS noch Fotoaufnahmen machen muss und an einer anderen Stelle auch. Macht nichts sagt er, bis 21 Uhr schafft er das alles. Ist mir natürlich zu hetzig. Nicht nur dass er natürlich mehr Power hat, es ist mir dann einfach zu spät. Also trennen wir uns am nächsten CP und das ist MAS PATOXAS, etwas abwesend meiner Strecke aber noch machbar.

Mach‘ s gut, John. Have a good travel.

 

Ich richte mich auf dem Platz ein. Probleme mit der Elektrik werden von meinem besten Freund für heute gelöst, ich bekomme ein Verlängerungskabel.
Internet scheint gut zu gehen, ich hatte sogar SKYPE-Kontakt zu meinen Girls.
Jetzt versuche ich noch etwas mit den Bildern, vielleicht bekomme ich sie ja heute hochgeladen. Übrigens auf meinem NETBOOK  klemmt das „h“, sollte es einmal fehlen bin ich nicht zu blöd zum Schreiben, es wollte einfach nicht.

Hier noch ein Blick in das Innere meines Zeltes, vorsichtshalber ist alles gut verpackt und die Taschen sind geschlossen. Man kann nie wissen …

4. Juni 2017, Sonntag

Seit Mitternacht regnet es, ich packe also mein feuchtes Zelt zusammen, ist alles Gewicht. Zu meinem „neuen Zelt“ easy camp Shadow 200 werde ich noch meine Erfahrungen schildern, abwarten.
Heute wird alles anders! Ich habe mir meine Position nach meinem „Rennen“ mit dem Engländer John in Googlemaps angesehen. Ich werde heute nicht mit GARMIN arbeiten, sondern die C-31 bis FIGUERES und dann der N-II (once) über die Grenze nach FRANKREICH folgen. In MAUREILLAS LAS ILLAS zweigt die D-618 ab und führt mich zurück an die Küste und zu meiner Strecke von morgen. Ich habe mich also überholt und einen Tag eingeholt.

Dafür stehen heute 130 Km im Protokoll und ich bin zufrieden. Mein Heimweh freut sich wie ein Schnee……

Zunächst geht der Tag gut los. Interessant sind die Berge, aus der Entfernung noch in den Wolken, je näher sie kommen, desto bedrohlicher wirken sie eigentlich.

Und dann die Erlösung, ich bin drüber und sehe sie von der D-618 aus hinter mir.

Der Grenzübergang war eine echte Herausforderung! Tausende Menschen drängen sich in einer engen „Einkaufsstraße“ und die Autos fahren hupend in der Mitte durch.  Das geht so etwa 2 Km, dann bin ich durch und kurz danach auch in FRANKREICH!

Endlich dann CP MAR ESTANG, mein Ziel von morgen. Kurz vorher habe ich noch eingekauft, besonders freue ich mich auf meinen Waldorfsalat, hatte ich lange nicht. Der Rest, also Baguette, Oliven und Chorizo habe ich ja noch, na gut, noch zwei Getränke für den Feierabend.

Ich baue auf, lasse mein Zelt trocknen und skype mit meinen Ladys. MIST, es fängt wieder an zu regenen, liegt es an mir oder an Frankreich?

Warten wir den morgigen Tag ab, dieses Jahr sollte ich eigentlich besseres Wetter haben, habe ich so beschlossen!

So, weiter geht es in FRANKREICH